1219
wird in Midlum durch die Herren v. Diepholz ein Benediktinerinnen-Kloster gegründet.
1282
wird es “wegen wirtschaftlichen Mangels” nach Wolde (jetzt Altenwalde) verlegt, wo eine Reliquie – ein Splitter vom Kreuz Christi, in der Wallfahrtskapelle “des heiligen Kreuzes und des Willehad auf dem Berge” eine große Pilgerschar von nah und fern anzieht.
1334
verlegt man das Kloster nach Neuenwalde, wo es in mittelalterlicher Grundherrschaft dem damaligen Lehnswesen entsprechend geführt wird.
15. Jh.
gehört das Kloster zur Bursfelder Kongregation der Benediktiner-Klöster zur strengeren Beobachtung der Benediktiner Regeln. – Es folgt eine langjährige Periode wirtschaftlicher Erstarkung für das Kloster.
1500
wir es von der “Großen Garde” völlig ausgeraubt und niedergebrannt.
1520
bereits beginnt die Reformation in der Umgebung Neuenwaldes. Nur das Kloster liegt schließlich noch als kleine katholische Insel inmitten protestantischer Gemeinden. Die letzte streng katholische Priorin, Dorothea v. d. Hude, stirbt nach 30jähriger Amtszeit im Jahr 1571.
1584
wird der erste evangelische Pastor der Neuenwalder Kirche erwähnt.
1626
in 30jährigen Krieg siegt der kaiserlich katholische Feldherr Tilly über die protestantischen niedersächsischen Truppen in der Schlacht bei Lutter am Barenberg.
1629
erläßt der Kaiser das Restitutions-Edikt, wonach die alte Lehre wieder eingeführt und aller Klosterbesitz etc. zurückgegeben werden soll. Tilly gründet in Stade ein Jesuiten-Kolleg.
1630
erscheinen die Jesuiten in Neuenwalde, um das Kloster in Besitz zu nehmen. Das Klostergebäude war mit der Kirche ein Jahr zuvor gänzlich abgebrannt, die Insassen in Notquartieren untergebracht. Sie weigern sich, wieder katholisch zu werden, und müssen bei geringer Entschädigung wegziehen. Im selben Jahr landet König Gustav Adolph von Schweden in Deutschland. Nach seinen Siegen bei Breitenfeld und Lützen
1632
ziehen die Jesuiten wieder ab. Einige der Klosterfrauen kehren zurück.
1636
werden die Klostergebäude und die Kirche wieder aufgebaut.
1648
im Westfälischen Frieden fällt das hiesige Gebiet an das Königreich Schweden. Das Kloster wird dem schwedischen Generalquartiermeister M. v. Schlangenfald als Lehen gegeben. Da dieser jedoch ohne männlichen Erben stirbt, fällt es an den schwedischen König zurück.
Das Kloster im Besitz der Ritterschaft des Herzogtums Bremen
1683
Der schwedische König gibt das Kloster der Bremer Ritterschaftr, die ihn darum ersucht hatte, “zur Edukation und Erhaltung” (Erziehung und Alterssitz) ihrer adeligen ledigen Töchter.
1719
wird das Kloster durch Fachwerkbauten an der Rückseite nach Süden erweitert.
1810
am 7. Oktober erklärt die französische Fremdherrschaft das Kloster “mit allen Zubehörungen, Revenüen und Einkommen” zum Eigentum des Königs Jerome von Westfalen.
1811
am 27. August wird durch Dekret der Konvent überhaupt aufgehoben.
1816
Seitdem und bis heute bewohnen wieder Chanoinessen die Klostergebäude.
1831 – 1839
wird durch Agrargesetzgebung des Königreiches Hannover die seit 500 Jahren bestehende lehnsmäßige Grundherrschaft des Klosters aufgehoben, d.h. die auf den Höfen ruhenden gutsherrlichen Lasten (Abgaben, Gefälle, Rechte, Zehnte, Zinsen usw.) werden durch Geld abgelöst.
1887
ein aus Amerika zurückgekehrter Neuenwalder Bürger lässt in Stade eine Orgel für die Kirche bauen.
1888
wird die Zehntscheune in Wohnungen umgebaut, deren eine von der Priorin bewohnt wird.
1910
wird das Kirchenschiff um 5,50 m nach Osten verlängert. Gemeindeglieder stiften für den so erweiterten Chor große Buntfenster mit biblischen Darstellungen.
1944 / 1945
und in der Nachkriegszeit finden im Kloster vielen Familien Zuflucht.
2005
Seit Mai 2005 hat das Kloster wieder einen Konvent.
Zeichnung Hermann Schinzel, 1978
Kloster Neuenwalde
Bederkesaer Straße 21–23
27607 Neuenwalde-Langen